Schlangen


Die einen Fürchten sich, die anderen sind fasziniert. Bei Schlangen scheiden sich die Geister. Denn noch gelten diese Tiere als Exoten. Im Gegensatz zu Hunden und Katzen sind sie noch nicht so weit verbreitet in den Haushalten. Doch für viele Menschen wir gerade das den Reiz ausmachen. Ein außergewöhnliches Haustier, welches nicht jeder Zuhause hat.

Wie bei jeder Anschaffung eines Tieres, sollte auch hier gut im Vorfeld überlegt werden. Kann ich dem Tier gerecht werden? Welche Anforderungen habe ich an das Tier? Bekomme ich die Genehmigungen, die ich eventuell brauche?
Gerade Schlangen sind Tiere zum Anschauen. Möchte ich also ein Tier, mit dem ich viel interagieren kann, dann sollte ich mir eher einen Hund oder eine Katze kaufen.

Schlangen können zwar auch aus dem Terrarium genommen werden und sollten an das Handling gewöhnt sein, damit keine Probleme auftauchen, wenn doch mal ein Tierarztbesuch ansteht. Doch einen Mehrwert hat das Tier dadurch nicht. Tendenziell wird es eher einer Stresssituation ausgesetzt. Daher sollten Schlangen nur aus dem Terrarium genommen werden, wenn es notwendig ist.

Jetzt sind wir gerade schon beim Thema ‚Tierarzt‘. Mit den „normalen“ Haustieren, kann man so ziemlich jeden Tierarzt aufsuchen und dieser wird einem, in aller Regel, auch helfen können. Mit Schlangen sieht die Sache schon anders aus. Nicht jeder Tierarzt kennt sich mit solchen „Exoten“ aus. Daher muss im Voraus bedacht werden, dass man sich im Fall der Fälle an einen Experten wenden muss, der vielleicht nicht unbedingt um die Ecke wohnt. Bin ich bereit hierbei notfalls einen weiten Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen? Um die Gesundheit des Tieres zu garantieren?

Kommen wir zu dem nächsten Punkt, der eine entscheidende Rolle spielt, um das Wohl der Schlange zu sichern. Je nach Art, bringt diese auch gewisse Bedingungen mit sich. Diese Kriechtiere gibt es in allen Klimazonen. Entsprechend muss das Terrarium dann auch ausgewählt und eingerichtet werden. Eine Schlange, wie beispielsweise der Baumpython hat andere Ansprüche an sein Terrarium wie z.B. eine Wüstenschlange. So muss von Art zu Art differenziert werden. Wir können nicht alle Schlangen über einen Kamm scheren.

Was jedoch alle Schlangen brauchen, ist wärme. Wie wir bei den Grundlagen über Reptilien erfahren haben, sind Schlangen wechselwarm. Sie benötigen daher eine zusätzliche Wärmequelle in ihrem Terrarium. Beispielsweise in Form einer Bodenheizung. Hilfreich können auch Elemente im Terrarium sein, die Wärme aufnehmen und diese noch lange abstrahlen.

Nun zu einem Punkt, vor welchem sich viele Menschen ekeln. Dieser ist für den ein oder anderen sicherlich ein Ausschlusskriterium. Schlangen sind Raubtiere. Sie müssen mit Beutetieren gefüttert werden. Das sind Hunde und Katzen zwar auch, doch diese nehmen auch Dosenfutter und Trockenfutter an. Für Schlangen gibt es kein Dosenfutter. Sie schlingen ihre Beute im Ganzen hinunter und können dann erstmal auf Nahrung verzichten. Grund hierfür ist ihre langsame Verdauung. Das macht ihre Fütterung jedoch deutlich schwieriger.
In Deutschland sollten Schlangen mit Frostfutter gefüttert werden. Lebendfutter wird als sehr kritisch angesehen. Viele Schlangen nehmen diese Art der Fütterung an, doch nicht alle. Hier steht man dann vor einem Problem. Denn nach dem Gesetz ist der Tierhalter dazu verpflichtet sich artgerecht um seine Tiere zu kümmern. Ein Wirbeltier dürfe dabei nicht ohne guten Grund getötet werden. Dies gilt dann allerdings sowohl für die Schlange als auch für die lebendige Maus – welche eigentlich als Futter dienen soll.

Ein solcher Fall wurde im Jahr 2016 vor Gericht gebracht. Es ist also ratsam das Tier mit allem Möglichkeiten davon zu überzeugen Frostfutter anzunehmen.